Wichtige Kamera Einstellungen

COPYRIGHT DATEN

Die erste Einstellung und gleichzeitig auch die wichtigste Einstellung, die jeder von euch an einer neuen Kamera vornehmen muss, ist, die Urheberdaten oder Copyright-Daten in der Kamera einzuspeichern. Jede Kamera bietet ein Einstellfeld, in das ihr zumindest euren Namen eingeben könnt. Im besten Fall habt ihr noch ein paar Zeichen mehr zur Verfügung, sodass ihr z.B. die Website oder Kontaktdaten angeben könnt. Das ist wichtig, falls es aus irgendeinem Grund mal notwendig sein sollte, dass ihr beweisen müsst, dass ihr der Urheber des Fotos seid. Das geht auch auf andere Art und Weise, z.B. indem ihr die Raw-Daten habt oder einfach das komplette Shooting. Aber wenn es notwendig ist, ist das ein einfacher und effektiver Weg, um zu beweisen, dass ihr der Urheber des Fotos seid. Die Urheberdaten werden dann mit dem Foto verschmolzen, das heißt, euer Name steht dann in den Metadaten und die kriegt man auch nicht mehr raus. Das heißt, ihr seid definitiv der Urheber des Fotos.

FAVORITEN

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, den ihr bei einer neuen oder gebrauchten Kamera sofort am Anfang einstellen solltet, ist, dass ihr Favoriten hinterlegt. Wenn die Kamera die Möglichkeit bietet, dann würde ich euch empfehlen, gleich die wichtigsten Einstellungen im Favoriten-Menü zu hinterlegen, denn dann kommt ihr einfach schnell dorthin und habt schnell darauf Zugriff. Manche Kameras bieten diese Möglichkeit gar nicht an, da hat es sich dann eh erübrigt. Aber es spart viel Zeit während dem Fotografieren, wenn ihr nicht im Menü nach bestimmten Einstellungen suchen müsst, sondern wenn ihr diese bereits im Favoritenmenü gespeichert habt. Ich habe z.B. bei einer neuen Kamera immer die Akkuleistung im Favoritenmenü angezeigt, damit ich immer genau nachschauen kann, wie viel Prozent der Akku hat, wie viele Fotos ich noch machen kann und wie der Zustand des Akkus ist.

Oder beispielsweise habe ich auch den Piepton im Favoritenmenü hinterlegt, damit ich mit einem Klick den Piepton ein- oder ausschalten kann. Hin und wieder ist es praktisch, wenn man ein Shooting hat, bei dem das Model das Piepgeräusch hören soll. Wenn man z.B. eine Hochzeit oder eine Taufe fotografiert, ist es angenehm, wenn die Kamera beim Fokussieren leise ist und nicht piept. Abhängig vom Kameramodell oder Hersteller könnt ihr im Favoritenmenü auch eher einfache Einstellungen speichern, wenn ihr diese öfter braucht und sie nicht im Quickmenü verfügbar sind. Also vielleicht den Kelvinwert oder den Weißabgleich oder das Fotoformat oder die Auflösungsgröße. Da könnt ihr alles definieren, was ihr wollt, alles, was ihr braucht, alles, was euch später beim Arbeiten Zeit spart.

DATEINAME

Was ich bei einer neuen Kamera noch sofort ändere, ist der Dateiname. Das ist für mich extrem wichtig, weil normalerweise hat man eine fortlaufende Nummer, das ist auch sinnvoll, und vorne vielleicht noch irgendeine Buchstabenkombination, die nichts aussagt. Deswegen ändere ich den Dateinamen immer gleich, z.B. bei meiner EOS R5 auf MF5, dann weiß ich genau: MF - meine Kamera, Marcus Florschütz - und 5 ist die R5. Bei meiner EOS R habe ich es z.B. MFR genannt, Marcus Florschütz EOS R, und hinten die vierstellige fortlaufende Nummer. Dadurch kann ich schon ungefähr anhand des Dateinamens abschätzen, welches Shooting das ist, wie groß die Auflösung ist, ob das jetzt eher von den Fotos oder von den Videos letztens war.

Das ist einfach praktischer und sinnvoller und erleichtert euch natürlich auch die Ablage hinterher. Stellt euch vor, ihr habt jetzt zwei gleiche Kameras mit der gleichen standardisierten Bezeichnung der Fotos und ihr speichert sie im gleichen Ordner ab, kann es unter Umständen vorkommen, dass die Dateinamen genau gleich lauten und ihr dann ein Problem bekommt. Dann müsst ihr euch entscheiden, wollt ihr diese oder jene Datei aufheben oder wollt ihr die vielleicht überschreiben. Aber im Endeffekt wollt ihr beide aufheben, weil die Dateien ja aus unterschiedlichen Kameras stammen.

KNOPFBELEGUNG

Was auch extrem wichtig für mich ist, bei einer neuen Kamera sofort die Knöpfe an meine Bedürfnisse anzupassen. Weil heutzutage hat eh jede Kamera mehrere Möglichkeiten, was die Knopfbelegung angeht, und das ist super. Also ich würde es jedem nur empfehlen. Es macht einfach keinen Sinn, eine Kamera mit den vorgefertigten Tastenbelegungen zu benutzen. Es kann natürlich schon sinnvoll sein, wenn man sich damit nicht beschäftigen mag oder wenn es egal ist, ob man halt standardmäßig die Knöpfe benutzt.

Aber wenn man schnell, effektiv, sinnvoll und bequem arbeiten mag, dann ist es auf alle Fälle wichtig, dass man die Tastenbelegung individuell einstellt. Stellt euch vor, ihr nutzt an einer Kamera eine Taste sehr gerne, aber standardmäßig ist eine Einstellung hinterlegt, die ihr einfach nicht braucht. Dann wäre es ja schade, wenn ihr diese Taste nicht benutzt, nur wegen der falschen Einstellung. Dann definiert lieber die Tasten einmal ganz genau, dann könnt ihr sehr angenehm und perfekt auf eure Bedürfnisse abgestimmt mit der Kamera arbeiten.

AUFNAHMEQUALITÄT

Weiters solltet ihr bei einer neuen Kamera gleich von Anfang an die Aufnahmequalität definieren und einstellen. Natürlich ist es sehr individuell, speziell bei den Videos. Wenn ich jetzt ein Instagram-Video mache, dann muss die Auflösung vielleicht nicht so hoch sein wie wenn ich ein High-Fashion-Video mache, wo ich halt natürlich das Maximum herausholen mag. Also es ist schon so, dass man für jedes Shooting die Kamera individuell einstellen sollte. Wenn ihr jetzt nicht viele unterschiedliche Shootings macht, egal ob Foto oder Video, dann ist es doppelt so sinnvoll, dass ihr einfach vorher schon die Kameraauflösung so einstellt, wie sie höchstwahrscheinlich benutzt werden wird.

Weil stellt euch mal vor, ihr kauft gebraucht eine Kamera, in gutem Zustand und so weiter, das passt alles, und ihr fotografiert gleich drauf los. Der vorherige Besitzer hat aus irgendwelchen Gründen .jpg small eingestellt oder halt die Auflösung sehr stark reduziert, und ihr merkt das aber erst nach dem Shooting oder vielleicht nach ein paar Tagen, wenn ihr schon viele Fotos gemacht habt. Und dann wäre es natürlich schade, wenn ihr halt die Auflösung verschenkt hättet, die ihr hättet haben können, wenn ihr euch die Einstellung einmal angeschaut hättet.

DISPLAY

Und was auch sehr, sehr wichtig ist, bei einer neuen Kamera sofort einzustellen, ist das Display. Damit meine ich jetzt das Display im Allgemeinen, z.B. die Displayhelligkeit. Mir ist es selbst schon passiert, dass ich mit einer falsch eingestellten Displayhelligkeit die Belichtung eines Shootings definiert habe, und das war natürlich dann total falsch. Um das zu verhindern, stelle ich die Displayhelligkeit immer auf den Mittelwert. Das spart auch ein bisschen Strom, ist jetzt bei Sonnenschein vielleicht nicht so schön zu sehen, aber ihr habt einen Mittelwert und liegt bei der Belichtung, wenn ihr nach dem Display belichtet, nicht komplett falsch.

Ihr solltet auch gleich von Anfang an definieren, was am Display alles zu sehen ist, weil manche mögen es gern, die Wasserwaage zu sehen, manche mögen das Display gern komplett ohne Information, und je nachdem, wie ihr das gerne haben wollt, solltet ihr das halt einmal einstellen. Zum Display gehört auch die Rückschauzeit, weil wenn ich ein Foto aufnehme, dann ist es manchmal angenehmer und manchmal störend, wenn ich eine längere Rückschauzeit eingestellt habe. Ich persönlich habe die Rückschauzeit immer ausgeschaltet, das heißt, ich mache ein Foto, und dann sehe ich am Display gar nichts. Wenn ich das Foto anschauen will, dann schaue ich mir eh mit dem Playbutton die Fotos einzeln an.

CUSTOM FUNCTIONS

Wenn ihr viele unterschiedliche Motive fotografiert, mal bewegte Motive, mal stille Motive, wenn ihr z.B. an unterschiedlichen Lichtsituationen fotografiert, mal in der U-Bahn oder mal draußen im Wald, dann ist es durchaus sinnvoll, bei einer neuen Kamera gleich am Anfang mal die Custom Functions zu definieren, weil auch die sparen euch nachher sehr viel Zeit, speziell dann, wie gesagt, wenn ihr oft unterschiedliche Lichtsituationen habt oder unterschiedliche Motive, eins bewegt sich, eins nicht. Dann müsst ihr die Kamera jedes Mal neu einstellen, und wenn ihr das bei den Custom Functions schon grob vordefiniert habt, dann könnt ihr später viel schneller und effektiver arbeiten.

SPEICHERKARTEN

Ein kleiner, aber feiner Punkt, den ich bei einer neuen Kamera auch sofort einstellen würde, ist, sofern es die Kamera anbietet, auf welche Speicherkarte ihr speichern wollt. Manche Kameras haben ja mehrere Speicherkartenslots, und da könnt ihr definieren, ob ihr auf die erste, auf die zweite oder auf beide speichern wollt, ob ihr nur JPG-Fotos auf der einen und RAW-Fotos auf der anderen Speicherkarte speichern wollt. Da gibt es viele Einstellungsmöglichkeiten, und ich würde das auch am Anfang einmal definieren, weil dann habt ihr es einfach erledigt und müsst das nicht später während dem Shooting machen oder so. Mir persönlich ist es noch nie passiert, dass eine Speicherkarte defekt war und dann die Fotos irgendwann komplett weg waren oder so.

Obwohl ich nur mit einer Speicherkarte arbeite, ist mir das noch nie passiert. Und ihr solltet auch ein bisschen Wert darauf legen, hochwertige Karten zu benutzen, neue Karten. Ich persönlich würde z.B. niemals eine gebrauchte Speicherkarte kaufen. Auch eine Festplatte beim Computer würde ich eher nicht gebraucht kaufen, weil dort ein gewisser Verschleiß vorhanden ist und gerade wenn es um das Speichern von Daten geht, sollte man eher auf Qualität achten und darauf, dass das Produkt / die Speicherkarte neu ist.

VIDEOEINSTELLUNGEN

Vielleicht ist es für den ein oder anderen von euch nicht so interessant, bei mir persönlich ist es jedoch schon so. Ich nutze die Fotokameras auch zum Filmen, wie ihr ja jetzt seht. Ich nehme die Videos auch mit der EOS R5 auf, deswegen ist es sinnvoll, bei einer neuen Kamera auch einmal die Videoeinstellungen anzuschauen und am Anfang zu definieren. Zumindest so, dass ihr gute Basiseinstellungen habt. Denn es kann immer sein, auch wenn ihr nur fotografiert, dass einmal etwas vor die Linse kommt und ihr das vielleicht doch filmen wollt, und dann braucht ihr nur eine Taste zu drücken und könnt schon in zumindest guter Qualität oder mit der richtigen Bildwiederholungsrate aufnehmen.

Denn es ist nichts ärgerlicher, als wenn ihr in dem Moment entscheidet, dass ihr ein Video aufnehmen wollt, und dann auch noch die Videoeinstellungen anpassen müsst. Ich meine, das müsst ihr sowieso zu 90%, weil die Kamera halt nicht weiß, wie die Lichtverhältnisse sind und so, aber wenn ihr schon den Automatikmodus definiert habt, ist das ja auch schon mal ein Fortschritt.

FIRMWARE

Dieser Punkt ist jetzt vielleicht nicht so wichtig wie die anderen, aber trotzdem auch einigermaßen wichtig. Bei einer neuen Kamera würde ich auf alle Fälle auch immer die Firmware überprüfen, denn stellt euch vor, ihr kauft eine Kamera neu, die schon länger im Lager lag, dann kann es halt sein, dass da nicht die neueste Firmware drauf ist, oder wenn ihr die Kamera gebraucht kauft und der Vorbesitzer nie ein Firmware-Update gemacht hat. Dadurch verschenkt ihr ein bisschen Potenzial, denn einerseits werden durch das Firmware-Update Fehler behoben, andererseits können neue Features implementiert werden, und das wäre natürlich schade, wenn ihr auf diese Features keinen Zugriff hättet. Übrigens, ein kleiner Tipp am Rande: Firmware-Updates könnt ihr nicht nur für Kameras durchführen, sondern auch für Funksender, für Blitze oder für Objektive. Das heißt, es zahlt sich schon aus, ein- bis zweimal im Jahr die komplette Fotoausrüstung zu überprüfen, ob überall die neueste Firmware drauf ist.

Bis neulich.